DIN ISO 7010 - Sicherheitszeichen einfach erklärt
Sicherheitskennzeichnungen wie Warnzeichen, Gebotszeichen oder Rettungszeichen müssen klar und verständlich sein. Die DIN EN ISO 7010 definiert, wie solche Zeichen gestaltet und angebracht werden müssen. In diesem Artikel klären wir die Unterschiede zwischen den beiden Normen, ihre Anwendungsbereiche und worauf Sie in Ihrem Betrieb achten müssen.
Was ist die DIN EN ISO 7010?
Die ISO 7010 ist eine internationale Norm, die seit 2012 festlegt, wie Sicherheitszeichen gestaltet werden müssen. Sie standardisiert Farbe, Form und Piktogramm für Gefahrenstellen, Notausgänge, Verbote und Gebote. Durch diese Vereinheitlichung können alle Zeichen weltweit und unabhängig von der Sprache korrekt interpretiert werden. Das beugt Missverständnissen vor und erhöht die Sicherheit am Arbeitsplatz.
Die europäische Norm ist die EN ISO 7010, deren aktuelle Fassung im März 2020 vom Europäischen Komitee für Normung (CEN) angenommen wurde. In Deutschland gilt sie in Verbindung mit der teilweise ersetzten DIN 4844-2.
Achtung: Sicherheitszeichen anzubringen, ist keine freiwillige Entscheidung. Ihre Anbringung an öffentlich zugänglichen Orten ist verpflichtend. Sie dürfen grundsätzlich mehr Sicherheitsschilder als vorgeschrieben anbringen, jedoch nie weniger. Vermeiden Sie eine übermäßige Häufung von Schildern, da dies die Klarheit und Übersichtlichkeit beeinträchtigen kann.
Was bedeuten EN, DIN und ISO eigentlich?
Die Abkürzungen EN, DIN und ISO stehen für verschiedene Normungsorganisationen und geben an, auf welcher Ebene die jeweilige Norm gültig ist.
- DIN steht für „Deutsches Institut für Normung e. V.”. Das DIN ist demnach verantwortlich für nationale Normen in Deutschland, die häufig Anpassungen internationaler Standards sind und nur dort gelten.
- EN bedeutet „Europäische Norm”. Wenn eine Norm diese Bezeichnung trägt, gilt sie in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie in der Schweiz und in Norwegen. Europäische Normen werden von der Europäischen Kommission initiiert und von Organisationen wie CEN (Europäisches Komitee für Normung) erstellt.
- ISO steht für die „International Organization for Standardization”. Diese unabhängige Organisation entwickelt seit 1947 weltweit gültige Normen, um sicherzustellen, dass Standards und Verfahren in verschiedenen Ländern einheitlich angewandt werden. ISO-Normen werden von über 160 Ländern anerkannt und schaffen eine globale Grundlage für Sicherheit und Effizienz.
Die Kombination DIN EN ISO bedeutet, dass eine Norm auf allen drei Ebenen – national, europäisch und international – gültig ist. Dadurch wird sichergestellt, dass die Regelungen in vielen Ländern weltweit identisch sind.
Welche Sicherheitszeichen sind von der ISO 7010 genormt?
Die ISO 7010 definiert eine Vielzahl an Sicherheitsrisiken, die in verschiedene Kategorien unterteilt sind. Jedes Zeichen hat eine spezifische Farbgebung und Form, die seinen Zweck klar und deutlich signalisieren. Dadurch wird gewährleistet, dass sie auch bei schlechten Sichtverhältnissen und in Notsituationen schnell erkennbar sind.
Durch die Standardisierung der Zeichen gemäß DIN EN ISO 7010 sind Unternehmen verpflichtet, diese Normen bei der Kennzeichnung von Gefahrensituationen und Sicherheitsvorrichtungen zu berücksichtigen. Dies hilft, Unfälle zu vermeiden und im Ernstfall eine schnelle Reaktion zu ermöglichen.
Verbotszeichen
Verbotszeichen nach DIN EN ISO 7010 signalisieren, dass bestimmte Handlungen oder Verhaltensweisen an einem bestimmten Ort verboten sind. Sie sind leicht an ihrer runden Form und dem roten Rand mit diagonaler Linie zu erkennen.
Gebotszeichen
Gebotszeichen geben klare Anweisungen dazu, was an gewissen Orten verpflichtend ist. Sie sind immer kreisförmig und haben einen blauen Hintergrund mit weißen ISO-7010-Symbolen. Gebotszeichen werden häufig in Produktionsbereichen, auf Baustellen oder in Laboren eingesetzt.
Sie sorgen dafür, dass Mitarbeiter wissen, wie sie sich zu schützen haben und welche Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden müssen. Durch die einfache Symbolik wird sichergestellt, dass die Anweisungen auch ohne Worte eindeutig sind und von allen verstanden werden.
Warnzeichen
Warnzeichen machen auf Gefahren und Risiken aufmerksam, die zu Verletzungen oder Schäden führen können. Sie haben eine dreieckige Form mit einem schwarzen Rand und Piktogramm auf gelbem Hintergrund.
Diese Zeichen werden eingesetzt, um vor möglichen Gefahrenquellen wie elektrischen Spannungen, giftigen Stoffen oder Quetschgefahren zu warnen. Unternehmen nutzen Warnzeichen häufig in Produktionsstätten, an Maschinen oder in Bereichen, in denen gefährliche Chemikalien gelagert werden. Ziel ist es, Unfälle zu vermeiden, indem die Aufmerksamkeit der Mitarbeiter und Besucher auf mögliche Gefahren gelenkt wird.
Rettungszeichen
Rettungszeichen weisen den Weg zu Notausgängen, Erste-Hilfe-Einrichtungen und Fluchtwegen. Sie sind rechteckig bzw. quadratisch und haben einen grünen Hintergrund mit weißem Symbol. Enthält ein Rettungszeichen Richtungspfeil, dann hat das Zeichen eine rechteckige Form. Diese Zeichen sind so gestaltet, dass sie in Notsituationen sofort erkennbar sind und eine schnelle Orientierung ermöglichen.
Besonders in größeren Gebäuden wie Bürokomplexen, Schulen oder Produktionsstätten sind Rettungszeichen wichtig. Sie zeigen den kürzesten Fluchtweg im Brandfall und kennzeichnen die Position von Notruftelefonen.
Brandschutzzeichen
Brandschutzzeichen kennzeichnen die Position von Feuerlöschern, Brandmeldern und anderen Brandschutzeinrichtungen. Sie sind quadratisch, haben einen roten Hintergrund und weiße ISO-7010-Symbole. In Verbindung mit einem Pfeil können Brandschutzzeichen auch rechteckig sein. Sie helfen, die nötigen Mittel im Brandfall schnell zu finden und den Brand rechtzeitig zu bekämpfen.
Diese Zeichen sind unerlässlich in Büros, Produktionshallen, öffentlichen Gebäuden und Lagerbereichen. Ihre auffällige Gestaltung stellt sicher, dass sie im Notfall auch aus einiger Entfernung sofort wahrgenommen werden. Unternehmen sind verpflichtet, diese Zeichen an den entsprechenden Stellen anzubringen, um die Sicherheit von Mitarbeitern und Besuchern zu gewährleisten.
Warum ist die ISO 7010 für Unternehmen wichtig?
Die Einhaltung der ISO 7010 ist für Unternehmen aus mehreren Gründen entscheidend. Erstens verbessert sie die betriebliche Sicherheit, da die standardisierten Zeichen Gefahren deutlich kennzeichnen und so das Unfallrisiko senken. Zweitens sorgt die Norm dafür, dass Sicherheitskennzeichnungen weltweit einheitlich sind. Dadurch erkennen Mitarbeiter und Besucher die Zeichen sofort – egal ob in Deutschland, Slowenien oder Japan.
Außerdem hilft die ISO 7010, rechtliche Anforderungen zu erfüllen. Unternehmen müssen die gesetzlichen Vorschriften der Arbeitssicherheit und Unfallverhütung beachten. Dazu gehört auch die korrekte Kennzeichnung von Gefahrenstellen, Fluchtwegen und Brandschutzeinrichtungen. Bei Nichteinhaltung drohen rechtliche Konsequenzen, die im schlimmsten Fall zu Bußgeldern oder Betriebsschließungen führen können.
Rechtliche Verpflichtungen und Anforderungen
Die ISO 7010 ist in vielen Ländern, darunter auch Deutschland, gesetzlich vorgeschrieben. Unternehmen müssen sicherstellen, dass ihre Sicherheitskennzeichnungen den Vorgaben der Norm entsprechen. Das bedeutet: Alle relevanten Bereiche, wie Produktionsstätten, Lagerhallen und Büros, müssen mit den genormten Zeichen ausgestattet sein.
Dies ist nicht nur eine Empfehlung, sondern eine gesetzliche Verpflichtung gemäß der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV) und der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV). Die richtige Anwendung der Zeichen schützt die Mitarbeiter und bewahrt Unternehmen vor rechtlichen Konsequenzen. Verstöße gegen diese Vorschriften können zu hohen Bußgeldern führen.
Zudem kann das Fehlen der vorgeschriebenen Sicherheitskennzeichnung im Ernstfall Haftungsfragen aufwerfen, was weitreichende rechtliche Folgen nach sich ziehen kann und den finanziellen Schaden weiter vergrößert. Daher ist es wichtig, die aktuellen Normen regelmäßig zu prüfen und alle Kennzeichnungen auf dem neuesten Stand zu halten.
Risiken bei Nichtbeachtung der Norm
Wer die Vorgaben der ISO 7010 nicht einhält, riskiert mehr als nur rechtliche Konsequenzen. Ohne die richtigen Sicherheitskennzeichnungen kann es zu Missverständnissen und Unfällen kommen. So könnten Mitarbeiter beispielsweise einen Notausgang im Brandfall nicht rechtzeitig finden oder gefährliche Chemikalien ohne ausreichende Schutzmaßnahmen handhaben. Das kann zu schweren Verletzungen oder sogar Todesfällen führen.
Darüber hinaus drohen bei Nichteinhaltung der Norm hohe Bußgelder, die bis in den vierstelligen Bereich gehen können. Versicherungsgesellschaften können im Schadensfall die Zahlung verweigern, wenn nachgewiesen wird, dass keine korrekten Sicherheitszeichen vorhanden waren.
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Bleiben Sie auf der sicheren Seite – mit der DIN ISO 7010
Die DIN EN ISO 7010 sorgt dafür, dass Sicherheitszeichen weltweit einheitlich verstanden werden. Unternehmen profitieren von einer klaren und eindeutigen Kennzeichnung, die Missverständnisse und Unfälle vermeidet. Durch die Einhaltung der Norm erhöhen die Betriebe die Sicherheit ihrer Mitarbeiter und Besucher und stellen sicher, dass sie alle rechtlichen Anforderungen erfüllen.
Wer auf die korrekte Anwendung der ISO 7010 achtet, vermeidet nicht nur Bußgelder und Haftungsfragen, sondern trägt aktiv zur Schaffung eines sicheren Arbeitsumfeldes bei.
FAQs
Was ist die ISO 7010?
Die ISO 7010 ist eine internationale Norm, die die Gestaltung von Sicherheitszeichen festlegt. Sie sorgt für einheitliche Symbole, die weltweit verstanden werden und Unfälle verhindern.
Warum wurde die ISO 7010 entwickelt?
Die ISO 7010 wurde entwickelt, um Sicherheitskennzeichnungen zu standardisieren. Dadurch sollen Missverständnisse vermieden und die Sicherheit in Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und auf Baustellen erhöht werden.
Was passiert, wenn die ISO 7010 und ASR A1.3 nicht eingehalten werden?
Bei Nichteinhaltung drohen Bußgelder, Haftungsfragen und das Unfallrisiko erhöht sich, da Gefahren nicht richtig gekennzeichnet sind.
Author:
Robert Rey
Lesedauer:
8 Minuten
Veröffentlicht am:
25. Oktober 2024
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